Schokolade - giftig für Hunde!
Auch unsere Haustiere essen gerne etwas Süsses. Besonders Hunde, aber auch Katzen sind einem Stück Schokolade gegenüber nicht abgeneigt. In der Weihnachtszeit ist es schnell geschehen dass, das Tier Schoko-Aufhänger vom Weihnachtsbaum, Pralinen vom Tisch oder während des Guetzlibackens Kochschokolade in der Küche stibitzt.
Aber Vorsicht!
Bei Tieren kann der Verzehr von Schokolade tödlich enden!
Schokolade enthält Koffein und einen ähnlichen Stoff, das Theobromin. Beide Stoffe können zu schweren Herzproblemen führen. Die Symptome der Vergiftung hängen von der Menge und der Art der aufgenommenen Schokolade ab. Zartbitter- bzw. Blockschokolade ist besonders gefährlich. Kleine Hunde von wenigen Kilogramm Körpergewicht können schon nach der Aufnahme von 20 - 30 Gramm sterben. Bei grossen Hunden wie z.B. Golden Retrievern sind 120 bis 250 Gramm gefährlich. Milchschokolade führt in etwa zehnfacher Menge zum Tode. Bei Aufnahme einer geringeren Menge kommt es meist lediglich zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen.
Wir raten Ihnen deshalb dringend davon ab, Ihrem Haustier Schokolade und Pralinen anzubieten.
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Ehrlichiose beim Hund
Die Besitzerin von Belle-Delight vom B-Wurf (bald 12 Jahre alt) hat uns auf die Ehrlichios aufmerksam gemacht. Delight war plötzlich so komisch, sie hatte hohes Fieber und gar keinen Appetit mehr was sehr untypisch für sie war. Delight wurde sofort dem Tierarzt vorgestellt. Dank der Aussage von den Besitzern, dass sie eine vollgesogene Zecke hatte machte den Tierarzt stutzig und der Untersuchungsmarathon begann, sie musste in der Tierklinik bleiben. Es sah im ersten Moment gar nicht gut aus für Delight, aber bald stand fest, dass sie an Ehrlichiose erkrankt war.Ein Tierarzt meint, in den letzten Jahren haben wir auch hier in der Schweiz immer öfter mit der Ehrlichiose zu tun bekommen. Es heisst die Ehrlichiose ist eine häufige Krankheit von Hunden aus der Mittelmeerregion bzw. eine typische Urlaubskrankheit von Hunden, die dorthin mitgenommen wurden. Delight war nie in einem solchen Land.
Nun wird sie mit einem speziellen Antibiotika über mehrere Wochen behandelt. Es geht ihr schon wieder viel besser, darüber ist auch ihr Bruder Churro vom C-Wurf glücklich.
Danke Regula und Beat, dass Ihr so schnell gehandelt habt und dadurch schlimmeres verhindert.
Wir wünschen Delight noch viele schöne Erlebnisse mit ihren Besitzern und dass sie gesund bleibt.
Die Zeckenart Braune Hundezecke überträgt beim Blutsaugen Ehrlichiose auf den Hund |
EhrlichiacanisisteinBakterium, das die weissen Blutkörperchen befällt: |
Die Ehrlichiose wurde früher mit der Anaplasmose gleichgesetzt. Daher werden beide Krankheiten umgangssprachlich auch als „Zeckenfieber“ bezeichnet. Die Übertragung der Ehrlichiose erfolgt primär durch die Zeckenart Braune Hundezecke. Die Ehrlichiose ist eine häufige Krankheit von Hunden aus der Mittelmeerregion bzw. eine typische Urlaubskrankheit von Hunden, die dorthin mitgenommen wurden. Die Erkrankung wird durch Bakterien ausgelöst, die durch den Zeckenstich übertragen werden. Die Zecke muss mindestens 24 Stunden am Hund saugen, damit die Infektion erfolgreich ist. Die Symptome sind vor allem bei Hunden mit einem schwachen Immunsystem und bei alten Hunden und Welpen stark ausgeprägt.
Die Phasen der Ehrlichiose
Die Ehrlichiose beim Hund verläuft in drei Phasen:
Phase 1: akutes Stadium der Ehrlichiose
Etwa drei Wochen nach dem Zeckenstich kommt der Hund in die akute Krankheitsphase. Symptome in dieser Phase sind ständig wiederkehrendes, hohes Fieber, schleimiger Nasenausfluss, Erbrechen, Atemnot und eine Schwellung der Lymphknoten. Da es zu Störungen im Blutbild kommt, sind die Schleimhäute blass. Auch Nervenstörungen wie Muskelzucken können bei der Ehrlichiose auftreten. Der Hund wirkt abgeschlagen und apathisch, viele Tiere verweigern das Fressen und verlieren an Gewicht. Bei etwa einem Viertel der Hunde kommt es zu Nasenbluten, punktförmige Blutungen auf Haut und Schleimhäuten und schlechter Wundheilung. Teilweise ist Fieber das einzige Symptom, manchmal verläuft die Ehrlichiose-Erkrankung gänzlich asymptomatisch.
Phase 2: Ruhephase der Erkrankung
Der Hund ist symptomfrei. Hat der Hund den Erreger bekämpfen können, ist er genesen. Konnte sich der Erreger im Körper des Hundes festsetzen, kommt es zur chronischen Erkrankung.
Phase 3: Chronische Ehrlichiose beim Hund
Bei einer chronischen Ehrlichiose kommt es zu Veränderungen an Knochenmark und Blutbild. Ein milder Verlauf der Erkrankung beim Hund ist von Lustlosigkeit, Appetitmangel und Abmagerung begleitet. Milz und Leber sind vergrößert. Nasen- und Hautblutungen und die Einlagerung von Wasser in den Gelenken sind Indizien für eine chronische Ehrlichiose. Bei einem schweren Verlauf der Krankheit treten zusätzlich Schäden und Blutungen an den inneren Organen auf. Zudem wird das Immunsystem gestört, sodass körpereigene Organismen als feindlich eingestuft und zerstört werden (autoimmune Prozesse), wodurch es zu weiteren Schäden an Knochenmark und Blut kommen kann. Zudem kann jede Zelle des Körpers Opfer des Immunsystems werden, woraufhin als Folgen Gehirnschäden, Muskelschwund, Blindheit und nervöse Schäden wie Epilepsie auftreten können. Als schleichende, chronische Erkrankung führt das „Zeckenfieber“ im Laufe der Jahre meist zum Tode des Hundes. Die Ehrlichiose kann mit einem Bluttest oder einer Gewebeprobe im Labor diagnostiziert werden. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika über mehrere Wochen. Ein Impfstoff gegen Ehrlichiose ist nicht vorhanden.
Kurz und Knapp
- Fachname: Ehrlichiose
- Umgangssprachlicher Name: Zeckenfieber
- Überträger: Zecken (Braune Hundezecke)
- Auslöser: Die Bakterien Ehrlichia canis und Ehrlichia ewingii
- Vorkommen: Mittelmeerraum, selten auch in Mitteleuropa
- Symptome:
Körperlich: Fieber, Muskel-/Gelenkschmerzen, Gelenkschwellungen, Lahmheit. Blasse Schleimhäute (Anämie). Abnahme der weißen Blutkörperchen
Psychisch: Allgemeine Müdigkeit und Lustlosigkeit - Ernährung: Fressunlust, Gewichtsverlust
- Befällt: Hunde
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Leptospirose
Der Durst bringt viele Hunde dazu, während eines Spazierganges aus Pfützen zu trinken. Abgesehen von möglichen Rückständen an Dünger und Pflanzenchemikalien vor allem im Frühjahr, lauert auch die Gefahr der Leptospiren dort. Durch das Trinken aus den Pfützen kann sich der Hund infizieren. Besonders hinterhältig ist, dass Leptospiren nicht nur durch kleine Verletzungen der Haut (oder Mundschleimhaut) , sondern sogar durch die unversehrte Haut in den Körper gelangen können. Leptospirose Krankheit/Symptome Schutz/Impfung
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Die Kastration beim Hund
von Ralph Rückert, Tierarzt (16.10.2014)
Ich gehöre zu einer Generation von Tierärzten, der beigebracht wurde, eher beiläufig und ohne großes Nachdenken alles zu kastrieren, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Für einige Tierarten ist das auch nach wie vor der einzig gangbare Weg. Katzen beiderlei Geschlechts werden nun einmal erst durch die Kastration zu Haustieren. Auch Kaninchen und einige Nager können unkastriert eigentlich nicht artgerecht gehalten werden. Beim Hund waren wir aber bezüglich der Kastration nie in einer echten Zwangslage. Man kann mit entsprechendem Aufwand selbstverständlich intakte Rüden und Hündinnen völlig artgerecht halten. Andere Gründe waren ausschlaggebend: Die Prophylaxe verschiedener Erkrankungen, verhaltensmedizinische Probleme und die generelle Erleichterung der Haltung für den Besitzer. Den Vorteil der Unfruchtbarmachung hat man eher nebenbei mitgenommen. Wir lebten in der Überzeugung, dass wir den Hunden auf jeden Fall etwas Gutes tun. Diesbezüglich wird uns aber nun gerade der Teppich unter den Füßen weggezogen! Wenn Sie es irgendwo laut krachen hören, könnte das der Aufprall unseres kollektiven tiermedizinischen Hinterns auf dem Boden sein. Es ist nicht so, dass ich nicht schon seit einigen Jahren die Glocken hätte läuten hören. Immer wieder kamen Studien heraus, die den Verdacht nährten, dass die Nebenwirkungen der Kastration des Hundes bei beiden Geschlechtern weit über das hinausgingen, was wir bisher für gegeben erachtet hatten. Es handelte sich aber erstmal nur um einzelne Veröffentlichungen, die teilweise auch gleich wieder mit Gegenstudien angegriffen wurden. Nun sind aber erste sogenannte Metaanalysen im Umlauf, also Arbeiten, die die Ergebnisse mehrerer Studien zu einem Thema zusammenfassen. Auch deren Folgerungen sind nach wie vor beileibe nicht unumstritten, aber es zeichnet sich doch ein klarer Trend ab, auf den ich als Praktiker an der Front reagieren muss. |